Richard Sorge

deutscher Journalist und Spion; war u. a. ab 1933 als Journalist für die Frankfurter Zeitung und Spion für die UdSSR in Japan tätig; wurde im Okt. 1941 verhaftet und später hingerichtet

* 4. Oktober 1895 Adschibend bei Baku

† 7. November 1944 Tokio (Japan) (hingerichtet)

Wirken

Richard Sorge wurde am 4. Okt. 1895 in Adschibend bei Baku geboren. Sein Großvater war ein Freund von Karl Marx und Mitbegründer der 1. Internationale. Sein Vater Kurt S. war durch Vermittlung Sven Hedins im Dienste der Kaiserlich Russischen Öl-Kompagnie als Mineningenieur in Aserbaidschan tätig. Vorher hatte er schon für eine europäische Firma in Rußland gearbeitet und dort Jekaterina Levowna Kobeleff aus Kiew geheiratet. Mit seinen Eltern kam S. im Jahre 1898 nach Deutschland, wo die Familie zunächst in Hildesheim, dann in Koblenz, München und seit 1912 in Berlin-Lankwitz lebte.

S. seinerseits war vom Beginn des Schulbesuches an schon in einem Internat untergebracht, von dem aus er die Oberrealschule in Berlin-Lichterfelde besuchte. Im Okt. 1914 kam er als Kriegsfreiwilliger an die Westfront, wo er mehrfach und schließlich so schwer verwundet wurde, daß er in den letzten Kriegsjahren in Berlin, Kiel und Hamburg Volkswirtschaft studieren konnte. 1917 trat er der USPD bei, 1919 der KPD.

In Kiel war es der ...